Scotland Tour 2013 – Tag 9 – Balranald – Eriskay – Baile nan Cailleach – Balranald (163 km)

Scotland Tour 2013 – Tag 9 – Balranald – Eriskay – Baile nan Cailleach – Balranald (163 km)
Balranald – Eriskay – Baile nan Cailleach – Balranald (163 km)
Am heutigen Tag wollten wir die Insel Uist Richtung Süden erkunden und mit etwas Glück die wilden Pferde auf Eriskay sehen. Sollte dies nicht von Erfolg gekrönt sein, so wollten wir zumindest die beiden Whisky Flaschen der SS Politician zu Gesicht bekommen.
Früh am morgen fuhren wir auf der A865 über Benbecula und South Uist Richtung Süden. Die Landschaft ist wenig abwechslungsreich auf South Uist und das Wetter führte dazu, dass wir keinen Zwischenhalt bis East Kildbride (Taobh a’ Chaolais), das kurz vor Eriskay liegt, einlegten.
Eriskay ist eine hügelige, kleine Insel die seit 2001 durch eine Brücke mit South Uist verbunden ist.
Zuerst fuhren wir die kleine Insel komplett ab, um eventuell die wilden Pony’s zu sehen. Leider zeigte sich keines Tiere in der Nähe der Straße und auch an den Berghängen konnten wir nichts erkennen. Das Wetter wurde langsam etwas besser und so parkten wir unser Auto in der Nähe des Friedhofes, um die Umgebung per Fuß weiter zu erkunden, denn sehr groß war die Insel nicht und mit dem Auto hatte man alles sehr schnell abgefahren.

 

 

 

An dieser Seite der Küste landete Bonny Prince Charlieim Jahre 1745, nachdem er Frankreich verlassen hatte, um den schottischen und englischen Thron für die Stuarts zurückzugewinnen. Die Legende besagt, dass die hier wachsende Strand-Winde von ihm aus Frankreich mitgebracht wurde. Der verwöhnte Prinz verbrachte die erste Nacht in Schottland in einem typischen “Blackhouse” und schlief in diesem schlichten Haus lieber im sitzen, als es im feuchten Bett auszuhalten.Die Insel kam zu einer gewissen Berühmtheit als im Jahre 1941 das Frachtschiff SS Politician im Eriskay-Sund, der Meerenge zwischen South Uist und Eriskay, havarierte und sank. Die Ladung des Schiffes bestand aus mehr als 24.000 Kisten Whisky; der größte Teil davon wurde offiziell nie geborgen. 1941 gilt seitdem bei den Bewohnern der umliegenden Inseln als „bestes Jahr des Zweiten Weltkriegs“ [Quelle: Wikipedia]. Zwei dieser Flaschen können auf Nachfrage noch in der Politician Lounge Bar (TripAdvisor) besichtigt werden. Und genau hierher sollte uns unsere Reise jetzt führen.

 

 

 

Das kleine Pub bietet aber nicht nur die beiden alten Whisky Flaschen, sondern auch sehr leckeres, warmes Essen! Genau das Richtige an einem solchen Tag. Die Tagessuppe war ein Genuss und aus dem hellen Wintergarten konnten wir das Meer und die Vögel beobachten. Das Pub dient als Treffpunkt für die Bewohner, aber auch Wanderer, die von South Uist für eine Tagestour kommen, kehren hier ein, bevor sie ihren Rückweg antreten. Leider war es nicht möglich, den havarierten Whisky zu probieren… 😉

Ein weiteres Kleinod von Eriskay stellt die katholische Kirche St. Michael dar. Sie liegt auf einem kleinen Hügel, nur unweit vom Pub entfernt. Sie wurde im Jahr 1903 erbaut und die vor dem Eingang stehende Glocke stammt vom deutschen Kriegsschiff SMS Derfflinger (Wikipedia) aus dem ersten Weltkrieg. Dies ist aber nicht das einzige Überbleibsel des vom Kommandeur in Scapa Flow versenkten Kriegsschiffes. Der Altar der Kirche stammt aus dem vorderen Teil eines Rettungsbootes der SMS Derfflinger.

 

 

Nachdem es bereits Nachmittag geworden war, machten wir uns langsam auf den Rückweg. Unterwegs legten wir einen kurzen Halt am Kildonan Museum (TripAdvisor) ein, aber wir schauten uns nur flüchtig die Exponate über das Leben um 1900 an, da wir bereits auf Lewis einiges zu dem Thema erfahren hatten.Auf Benbecula bogen wir von der A865 ab und fuhren westlich auf der B892 weiter Richtung Norden. Das Wetter wurde immer besser, je näher wir unserem B&B kamen. Eine kurze Abendwanderung im Naturreservat (TripAdvisor) sollte somit möglich sein.

Wir parkten unser Auto am Besucherzentrum des Naturschutzgebietes (hier gibt es auch Toiletten) und informierten uns über Flora und Fauna (Website).

Danach machten wir uns auf den ausgeschilderten Weg. Dieser dauerte etwa 2 Stunden und führte in einem Rundweg (4.5km) zurück zum Besucherzentrum.

 

Den alten Traktor wollte wohl auch keiner wegräumen… sogar die Reifen waren noch dran, aber es sah so aus, als würde schon sehr lange um ihn herum der Acker bebaut und nicht mehr mit ihm…

Der Rundweg führte entlang der Küste, wo man die Wellen und die verschiedenen und teilweise seltenen Seevögel beobachten konnte, weiter an riesigen Wiesen von Grasnelken und skurrilen Überbleibseln, wie diesem “Welly” oder Regenstiefel. Ob den hier ein einbeiniger Schotte bei schlechtem Wetter dann anzieht? 😉

 

 

 

Nach dieser Portion frischer Luft fuhren wir zurück in unser B&B und verbrachten einen gemütlichen Abend zusammen mit unserer Landlady Effie und berichteten ihr von den Erlebnissen des heutigen Tages. Morgen sollten wir North Uist bereits wieder verlassen und die Fähre nach Skye nehmen.

 

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